Kolping & Kirche

 

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Kolpingwerk Deutschland Bundesvorstand

Es braucht ein mutiges und zielorientiertes gemeinsames Handeln!

Kolpingwerk Deutschland sieht Chancen in einem synodalen Weg

Einen „verbindlichen synodalen Weg“ haben die deutschen Bischöfe bei ihrer Vollversammlung in Lingen einstimmig beschlossen. Das Kolpingwerk bestärkt die Bischöfe, diesen Weg beherzt und überzeugend gemeinsam mit dem Volk Gottes zu gehen. Das Kolpingwerk fordert, dass der „synodale Weg“ klar strukturiert und transparent ist sowie definierte verbindliche Ziele verfolgt. Die im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) organisierten Verbände und Organisationen - wie das Kolpingwerk - sind partnerschaftlich auf Augenhöhe in den Prozess einzubinden. Junge Menschen, Frauen und Männer sind mit ihren vielfältigen Lebens‐ und Glaubenserfahrungen zu beteiligen.

Mit dem „synodalen Weg“ wollen die Bischöfe die katholische Kirche in Deutschland aus der tiefen moralischen Krise, in der sie sich befindet, herausführen und diese bewältigen. Es geht aber um mehr! Ein Zusammensitzen und Zusammenraufen – oder eine Besänftigungs‐ und Beschäftigungstherapie für das Volk Gottes - braucht es nicht mehr. Auch ein Aufwärmen des Gesprächsprozesses „Im Heute glauben“ von 2011 bis 2015 darf es nicht geben. Stattdessen ist ein mutiges und zielorientiertes gemeinsames Handeln erforderlich. Es geht um nichts weniger als eine einladende Kirche, die den Menschen nahe ist. Es geht um eine Kirche, die die Frohe Botschaft sinnstiftend, erfüllend und befreiend verkündet. Eine Kirche, die die Lebenswirklichkeit der Menschen ernst nimmt, ihnen ein Zuhause bietet und in der sie echte Gemeinschaft erleben.

Fragen der Sexualmoral, der priesterlichen Lebensform, der Gleichberechtigung von Frauen und Männern sowie der Machtstrukturen in der Kirche müssen endlich geklärt und entschieden werden. Aktuelle Forschungsergebnisse aus Theologie und Wissenschaft sind zu berücksichtigen. Das Kolpingwerk erwartet, dass gemeinsame Ergebnisse und Beschlüsse des „synodalen Weges“ in allen (Erz‐)Diözesen umgesetzt werden. Beschlüsse, deren Umsetzung nur in Rom geregelt werden können, müssen gemeinsam von den Bischöfen dort vorgetragen werden.

Dafür braucht es Mut und Unterstützung! Das Kolpingwerk wird den „synodalen Weg“ – entsprechend dem Leitbild des Kolpingwerkes Deutschland – kritisch‐konstruktiv und engagiert begleiten und unterstützen. Denn, „das Christentum ist nicht bloß für die Kirche und für die Betkammern, sondern für das ganze Leben“, so Adolph Kolping, der seine Kirche mit ihren Licht‐ und Schattenseiten liebte!

Beschluss des Bundesvorstandes am 5./6. April 2019 in Soest

Soest, den 6. April 2019

 

Zum gleichen Thema findet ihr hier einen offenen Brief unseres Kolpingdiözesanpräses Walter Humm an unseren Diözesanbischof Dr. Gebhard Fürst als pdf.:                                      Offener Brief